“La vida es una milonga y hay que saberla bailar”

"la vida es una milonga y hay que saberla bailar"

Kürzlich in einer Tangostunde meinte ein Teilnehmer, dass es im Tango ja eh immer nur um “Liebesleid” und somit oft um “weinende Argentinier” ginge…..nun hier ein Gegenbeispiel und zugleich eine neue Kategorie des Tangoblogs, die in der Zukunft immer mal wieder einen Songtext genauer unter die Lupe nehmen wird.

Als erstes Beispiel habe ich die Milonga “la vida es una milonga” ausgesucht. Der Text wurde von Rodolfo Sciammarella verfasst und in der berühmtesten Fassung 1941 vom Orchester Pedro Láurenz mit Martín Podestá als Sänger aufgenommen. Hier könnt Ihr reinhören: https://youtu.be/rKoBIBugC-E?si=_UCPCHIsiuLriStg und dazu der Text im Orginal und einer (soweit möglich) zunächst wörtlichen Übersetzung ins Deutsche zum Mitlesen:

Text
 
Todo el mundo está esperando mejorar su situaciónTodos viven suspirando, con razón o sin razónTodo el mundo se lamenta si en las buenas ya no estánNadie aguanta la tormenta si la contra se le da
La vida es una milonga y hay que saberla bailarQue en la pista está sobrando el que pierde su compásLa vida es una milonga y hay que saberla bailarPorque es triste estar sentado, mientras bailan los demás
 
„Alle hoffen, ihre Situation zu verbessern
Alle seufzen berechtigt oder unberechtigt
Jeder bereut dann wenn es ihm nicht mehr gut geht
Niemand hält dem Sturm stand wenn er sich gegen ihn stellt
Das Leben ist eine Milonga und man muss wissen, wie man sie tanzt
Verlierst du ihren Rhythmus, wirst du auf dem Parkett nicht aufgefordert
Das Leben ist eine Milonga und man muss wissen, wie man sie tanzt
Weil es traurig ist, zu sitzen, während die anderen tanzen“
 
 

Der Titel des Tangos verrät im Grunde schon alles: er ist eine Metapher, der das Leben mit einem Tanz, der Milonga (der rhythmisch beschwingteren Schwester des Tangos), vergleicht. Der folgende Text konzentriert sich auf die Motive des kollektiven gesellschaftlichen Lebens, die seit jeher bestehen: der Versuch seine eigene Situation zu verbessern, der Vergleich des eigenen Status mit dem anderer, der Wunsch, in der gesellschaftlichen Ordnung aufzusteigen, das Elend der Armut, die Folgen von Unfähigkeit und der Versuch oder das Scheitern mit der Masse mithalten zu können. Dabei wird durch den treibenden Rhythmus und die “wirbelnde” musikalische Gestaltung des Songs das Leben mit seiner verrückten und überstürzten Verfolgung unserer persönlichen Ziele den eigenen Status/die eigene Position zu verbessern untermalt.

Ab jetzt hört Ihr diesen Song sicherlich mit anderen Gefühlen und vesteht vielleicht warum wir uns bei unseren Mergeprodukten für ein Zitat aus diesem Song entschieden haben 🙂 Das Leben tanzen – we like!!!!

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